Fremd, aber nicht heimatlos – OVGU bietet studieninteressierten Flüchtlingen eine akademische Heimat

logo_ovgu_webDer Zustrom politischer Flüchtlinge vor allem aus dem arabischen Raum stellt die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in diesen Tagen vor neue Herausforderungen. Es gibt bereits eine Reihe von Nachfragen nach Möglichkeiten, an der Otto-von-Guericke-Universität ein Studium aufzunehmen beziehungsweise eine bereits begonnene akademische Ausbildung fortzusetzen. Die Hochschule reagiert darauf mit der Einrichtung einer Koordinatorenstelle, die sich in den nächsten Wochen und Monaten mit den Möglichkeiten und Verfahren einer niederschwelligen Integration studieninteressierter Flüchtlinge in die Universität befassen wird. Ab Freitag, dem 16. Oktober 2015 stehen unter der Rufnummer +49 391 67-57100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität als erste Ansprechpartner zur Verfügung. Das Angebot ist mehrsprachig. Mit Beginn des Wintersemesters können sich nach Sachsen-Anhalt Geflüchtete kostenfrei als Gasthörer einschreiben. Prof. Dr. Franziska Scheffler, Prorektorin für Studium und Lehre, unterstreicht: „Es gibt in der Universität eine breite Unterstützung zur Integration von studieninteressierten Flüchtlingen. Insbesondere die Studierenden, aber auch die Mitarbeiter engagieren sich in zahlreichen Initiativen und Projekten innerhalb und außerhalb der Universität.“

Mit großer Besorgnis registrieren die Mitglieder der universitären Gemeinschaft alle Tendenzen von Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass und Intoleranz. Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor der Universität Magdeburg, betont: „Angesichts von Übergriffen und brennenden Flüchtlingsunterkünften werden wir nicht tolerieren, dass die Stimmung weiter angeheizt wird. Für uns gehört das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Religionen zum Selbstverständnis. Diese Überzeugung leben wir auf dem Universitätscampus jeden Tag. Wir werden alles dafür tun, dass in Not geratenen Menschen bei uns eine Zukunft und eine akademische Heimat finden.“ Derzeit werden in allen Fakultäten und Verwaltungsbereichen die Möglichkeiten für einen unkomplizierten und schnellen Zugang in Studienprogramme geprüft. Als Herausforderung dabei stelle sich insbesondere die Organisation von Sprachprogrammen in ausreichendem Maße dar, so Prof. Jens Strackeljan. Vor diesem Hintergrund sei die angekündigte Zuweisung zusätzlicher Landesmittel ein wichtiges und willkommenes Signal.

Insgesamt ist das Interesse ausländischer Studierender an einem Studium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg unverändert hoch. Aktuell sind für das Wintersemester 2015/2016 bereits 520 internationale Studierende neu immatrikuliert. Der Rektor der Universität Magdeburg erklärt dazu: „Diese Zahl ist für uns Ausweis für die ungebrochene Attraktivität unseres Studienangebots und Beweis dafür, dass es uns seit Jahren gelingt, ausländische Studierende erfolgreich in unseren universitären und wissenschaftlichen Alltag zu integrieren. Die Landeshauptstadt Magdeburg hat auch durch unser Engagement deutlich und spürbar an Internationalität und Reputation gewonnen.“ Die meisten ausländischen Studierenden kommen aus Indien, China, der Ukraine und Brasilien. Die Einschreibefrist für internationale Studienbewerber endet am 23. Oktober 2015.

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