Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern: kontraproduktiv und falsch

  • Logo Deutsches StudentenwerkDeutsches Studentenwerk (DSW) kritisiert Kabinettbeschluss der baden-württembergischen Landesregierung vom 29.11.2016
  • DSW-Präsident Dieter Timmermann: „Das ist kontraproduktiv, falsch und steht in klarem Widerspruch zur Internationalisie­rungs­­strategie von Bund und Ländern“

Das Deutsche Studentenwerk kritisiert den Beschluss der baden-württembergischen Landesregierung vom 29.11.2016, ab dem Wintersemester 2017/2018 Studiengebühren in Höhe von 1.500 Euro für Studierende aus Nicht-EU-Staaten einführen  zu wollen.

DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann erklärt: „Die vom Kabinett in Baden-Württemberg beschlossene Einführung von Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Staaten ist kontraproduktiv!

Das ist eine falsche Entscheidung. Studiengebühren sind der falsche Weg zu einer auskömmlichen Hochschulfinanzierung. Das ist die Verantwortung des Staates, nicht der Studierenden – ob sie nun aus Deutschland kommen, einem EU-Land oder von außerhalb der EU.

Deutschland hat sich zu einem hochattraktiven internationalen Studienstandort entwickelt. Das von den Wissenschaftsministerinnen und -ministern 2013 für das Jahr 2020 formulierte Ziel von 350.000 internationalen Studierenden haben wir schon heute fast erreicht. Anstatt nun neue Schutzzölle beim Hochschulzugang zu errichten, sollten wir stattdessen die Verbleibchancen ausländischer Studierender hier verbessern.

Man kann nicht einerseits in einer gemeinsamen Internationalisierungsstrategie von Bund und Ländern mehr ausländische Studierende gewinnen und dann andererseits in einem Bundesland für eine Gruppe von Studierenden plötzlich Studiengebühren erheben wollen. Das ist ein Widerspruch in sich.

Gemäß unserer 20. Sozialerhebung haben ausländische Studierende im Durchschnitt 115 Euro weniger im Monat zur Verfügung als deutsche Studierende. Offenbar will Baden-Württemberg für weniger begüterte Studierende aus dem Ausland unattraktiv werden – eine erstaunliche Entscheidung von einer Regierungspartei, die ansonsten für eine stärkere soziale Öffnung der Hochschulen steht.“

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