„LUMEN NATURALE“ zeigt mehrdimensionales Farbspiel – Ausstellung von Karl Anton in der Wernigeröder Rektoratsvilla

lumen naturaleAusstellung von Karl Anton in der Wernigeröder Rektoratsvilla

„LUMEN NATURALE“ zeigt mehrdimensionales Farbspiel

Noch bis Mitte Juni können alle Interessierten die aktuelle Ausstellung „LUMEN NATURALE“ mit großflächigen, farbenfrohen Werken des Malers und Schriftstellers Karl Anton auf dem Wernigeröder Campus bewundern. Die Türen der Rektoratsvilla sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; der Eintritt ist wie immer frei. Der freischaffende Leipziger Künstler ist seit mehr als zwei Jahrzehnten vielfältig mit der Hochschule Harz verbunden.

Mit großer Resonanz wurde die Ausstellung im April von Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann eröffnet, der eine kurze Reise in die Vergangenheit bot: „Schon 1994 zeigte Karl Anton an gleicher Stelle Farbmonotypien auf Papier und realisierte damit die erste Ausstellung überhaupt an der Hochschule Harz. Im Laufe der Jahre folgten weitere Vernissagen und Lesungen. Dabei hat der Künstler erst im Alter von 50 Jahren zu seiner Berufung gefunden; vielfach bekannt ist, dass er zuvor als Leiter der Halberstädter Justizvollzugsanstalt tätig war.“ Inzwischen blicke er auf eine Vielzahl von Ausstellungen zurück, unter anderem in Berlin, Hamburg, Brüssel und Cannes. Dass der Titel der aktuellen Sammlung ganz unterschiedlich verstanden werden kann, zeigte Willingmann in seiner kleinen Einführung und beschrieb die philosophische Deutung von „Lumen Naturale“; was im Rahmen der Lichtmetaphorik zum Kennzeichen der menschlichen Vernunft wird. Dem Maler selbst ist daran gelegen, dass der Betrachter in der Ausstellung „seine Gefühle trainiert“; Karl Anton erklärt: „Durch die Erkennung der eigenen Emotionen überwinden wir das Gegenständliche.“

Die Bilder zeigen leuchtende Effekte und komplexe Illusionen, die im Stil des abstrakten Pointillismus durch Kreise an Charakter und Tiefe gewinnen. Diese Kunstrichtung stammt aus der Blütezeit der Neoimpressionisten und somit aus einer Epoche, in der auch die Rektoratsvilla erbaut wurde. Linda Monk, die eigens zur Vernissage aus London angereist war, lobt den besonderen Stil der Arbeiten. „Durch das vielschichtige Farbspiel und die Formen erhält das Gemälde eine Struktur, die den Eindruck mehrerer Dimensionen vermittelt. Bei manchen Objekten ergibt sich so die Illusion, in das Bild eintauchen zu können“, so die Galeristin. Der Künstler selbst betont seine Vorliebe für die dezenten Werke. Karl Anton empfindet die Gemälde „Mystik des Waldes“ und „Der dunkle Wald“ mit ihren ruhigen Braun- und Grüntönen als besonders gelungen, denn sie sind „zurückhaltend und weniger vordergründig“. Werke mit den Titeln „Kleiner Kirschgarten“ oder „Wie duften die Rosen“ warten mit floralen Motiven auf und zeigen gleichzeitig des Künstlers Wertschätzung für die Natur.

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